Anleitungen Stricken- Strampelsack für Marei
Als ich mitten im Entrelac-Fieber war, wurde auf dem Pfarrhof in Retschow die
kleine Marei geboren. Für ihren ersten Winter bekam sie einen Strampelsack –
Flechtmuster kombiniert mit einem Oberteil im Rechts-Links-Muster. Hier die Anleitung
dazu:
Benötigt habe ich etwa 120g Alpaka braun / Lauflänge ca . 200 Meter auf 100 g
und ca 100g Schafwolle, mit Indigo blau gefärbt, gleiche Lauflänge.
Gestrickt habe ich mit Nadeln Stärke 2,5; weil ich es praktisch finde, habe
ich eine Rundstricknadel genommen. Ich habe aber nicht in Runden, sondern in Reihen
gestrickt.
Weil es ein Kleidungsstück für ein Baby werden sollte, habe ich mich für eine
ganz kleine Variante des Flechtmusters entschieden: Vier Maschen breit, vier Reihen hoch
wurden die Kästchen.
Ich habe 120 Maschen in Alpaka angeschlagen für 30 Kästchen Entrelac. Für den
Sack habe ich 37 cm in Entrelac gestrickt.
(Muster lernen - hier)
In den beiden
letzten Kästchenreihen vor der Taille habe ich an den Seiten jeweils ein Kästchen von
jeder Farbe eingespart, d.h. Auf jeder Seite 8 Maschen – insgesamt 16 Maschen. Beim
Neu-Aufnehmen der Maschen habe ich an den Seiten jeweils zwei Maschen zusammengestrickt, so
dass ich für das Leibchen 102 Maschen auf der Nadel hatte.
Beim normalen Entrelac-Stricken werden in der letzten Reihe – um eine gerade
Kante zu erhalten – Dreiecke gestrickt und die Maschen nach und nach abgekettet. Ich
habe die abzukettenden Maschen statt dessen auf eine zweite Rundstricknadel gelegt, um
nahtlos weiterstricken zu können.
Das Leibchen habe ich im Ringelmuster gestrickt – jeweils zwei Reihen in den
Farben Braun und Blau. Dabei habe ich die Rück-Reihen – mit dem Farbwechsel – glatt links
gestrickt (Achtung! Es wird mit einer Rückreihe begonnen),
die Hin-Reihen zwei rechts, zwei links, so dass sich das Oberteil schön an
den Körper schmiegt.
Nach dem 18. Streifen wird die Ärmelöffnung begonnen – Vorderteile und Rücken
werden getrennt beendet. Ich habe keine besondere Schulterform ausgearbeitet,
sondern einfach gerade hoch weiter gestrickt – was beim fertigen Stück leicht überschnittene
Schultern und eine bequeme Passform bringt.
Nach dem 28. Streifen werden an den Vorderseiten für den Ausschnitt viermal
auf jeder Seite jeweils zwei Maschen abgekettet – besser wären 3-4 Maschen pro Reihe.
(Es hat sich gezeigt, dass der Halsausschnitt etwas eng ist – also mehr Weite wagen.)
Nach vier weiteren Streifen ist die Schulterhöhe erreicht. Beim Rückenteil
werden nach 30 Streifen in der Mitte 16 ( besser 20) Maschen abgekettet und die Schultern
getrennt zu Ende gestrickt.
Jetzt werden alle Nähte geschlossen. Für die Ärmel habe ich 36 Maschen aus
den Armlöchern herausgestrickt, damit es dort keine Nähte gibt und die Ärmel – von oben nach
unten gestrickt – ggf. unkompliziert verlängert werden können, wenn Marei wächst.
Nach den Ärmeln habe ich noch einen kleinen Kragen gestrickt, 42 Maschen aus
dem Halsausschnitt herausgetrickt und im rechts-links-Muster in Alpaka den
Kragen ausgeführt. Wie oben geschrieben, ist er etwas eng geraten – 50 Maschen sollten es wohl
mindestens sein.
Ich habe einen Reißverschluss eingenäht, weil ich das praktisch finde. Man
kann den Strampelsack aber auch mit Knöpfen verschließen. Dann müssen zwei kleine
Blenden angestrickt und in die eine müssen die Knopflöcher eingearbeitet werden.
Ganz zum Schluss entstand die Kapuze – im Muster und Farbwechsel des
Oberteiles. Dafür habe ich 42 Maschen in Blau angeschlagen, wie beim Oberteil die
Farbwechsel-Reihen glatt links gestrickt, die nächste Reihe 2 re /2 li. Außerdem habe ich in jeder 7.
Reihe (braun / Alpaka) verkürzte Reihen gestrickt, d.h. Die letzten 10 Maschen der Reihe
nicht mit gestrickt, vorher „kehrt gemacht“ und erst die 8. Reihe wieder komplett
gestrickt. Nach 40 cm habe ich nach zwei blauen Reihen alle Maschen abgekettet. Das Viereck
wird nun zusammegeklappt, die Naht (verläuft später oben auf dem Kopf, damit das Baby
nicht darauf liegt) geschlossen und die Kapuze unterhalb des Kragens (mit der Seite, die
durch die verkürzten Reihen etwas schmaler ist) an den Strampelsack genäht.
Dagmar