Spinnkreis Retschow

Faserbibliothek- Gotländisches Pelzschaf

Gotländische Pelzschafe auf Öland/ Mai 2015

Bild Gotländisches Pelzschaf
Gotländische Pelzschafe wurden durch Selektion aus den gehörnten Freigangschafen herausgezüchtet, um die Vliesqualität und das Ablammergebnis zu verbessern. Die Wolle gibt es in vielen schönen hellen und dunklen Graunuancen bis hin zum Schwarz. GotländischePelzschafe sind in Schweden die am häufigsten vorkommende Rasse. Die Pelzschafwolle ist sehr ungewöhnlich, entspricht eher einer Mohairwolle und ist trotz des höheren Faserdurchmessers zum Tragen auf der Haut geeignet. Sie ist weich, fein, glänzend und auffällig korkenzieherartig gelockt. Sie verfilzt leicht. Deshalb werden die Tiere in der Regel zweimal pro Jahr geschoren, um dem Anfilzen vorzubeugen. Bei zweimaliger Schur bilden die Schafe unterschiedliche Wollen aus: im Winter matt und dunkelweiß; im Sommer glänzend weich in hellgrauen Schattierungen. Stichelhaar ist möglich. Gotländer bilden durch ihre feine, weiche und glänzende Wolle zusammen mit den Karakul-Schafen eine eigene Kategorie der „Pelzschafe“.

Bild Gotländisches Pelzschaf

Faserfakten

Vliesgewicht: 2,5 - 5 kg
Stapellänge: 7,5 - 18 cm, bei zweimaliger Schur im Jahr im Durchschnitt 10 cm lang.
Faserfeinheit: Lämmer 18 - 21 Mikron, ausgewachsene Tiere 27 - 34 Mikron
Flockencharakter: relativ lang, glänzend, erstaunlich lockig mit seidigem Griff. Die Locken ähneln glänzenden Sprungfedern.
Natürliche Farben: hauptsächlich Grautöne in vielen Nuancen, von hellem Silbergrau über Aschgrau bis hin zum Schwarz, oft mit reizenden Schattierungen. Nur gelegentlich weiße Tiere und wenig braune.

Verwendung

Färben: Die natürlichen Grautöne der Wolle sind exquisit genug, ihre Nuancen werden jedes Färbeergebnis beeinflussen.
Faservorbereitung und Spinntipps: Sowohl für die Vorbereitung als auch für das Spinnen gilt: Pelzschaflöckchen sind feine, glänzende, rutschige Flyaways. Dies gilt besonders bei trockenem Klima. Die Löckchen müssen alle einzeln aufgezupft und direkt versponnen werden. Das Zupfen ist mühsam und läßt sich durch die Verwendung eines Wollwolfes wesentlich erleichtern. Auch das Kardieren ist dann möglich. Gotlandwolle eignet sich eher für feine Garne. Für Strukturgarne kann auch aus der Flocke heraus gesponnen werden. Für Spinnanfänger ist die Wolle nicht geeignet.
Stricken, Weben, Filzen: Die Wolle filzt bestens, was für so manchen Wollpullover den Garaus bedeuten kann... Die Löckchen ergeben interessante Strukturen im Filz. Das feine Garn ist ansonsten vielseitig für Bekleidung zu verwenden.

Bilder: Jörg Sedl www.tavlor.de

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